Das alljährliche Festivalsommer-Finale am Two Days A Week

Am „Two Days A Week“ in Wiesen ist der Festivalsommer 2011 nach einer großen Punk-/ Rockparty mit Bands wie den Beatsteaks, The Offspring, Madsen, The Locos, The Baseballs, Hatebreed und The Wombats zu Ende gegangen. Mehr als 15.000 Besucher haben ihre Zelte in dem Wald um das Festivalgelände am ausverkauften TDAW aufgeschlagen. Dem gemütlich-grünen Gelände steht das riesige, weiße Zelt, das über der Bühne spannt, gegenüber, wo ordentlich gerockt wird.

Dafür sorgen am ersten Tag allen voran die Headliner: Die Beatsteaks aus Berlin! Passend zum wolkenlosen Sommerwetter an beiden Festivaltagen, eröffnen sie die Show mit „Summer“, bevor sie im Publikum mit Songs von „Hand in Hand“ über „Cut off the top“ bis zur Zugabe „Let me in“ gewohnt großartige Stimmung verbreiten. Die fünf Brüder Madsen sorgen mit feinem Indie-Rock für eine ebenso mitreißende Show. Nur bei Opeth, die zwischen den beiden Gute-Laune-Rockern aus Deutschland etwas undankbar deplatziert scheinen, herrscht kommt Langeweile vor der Bühne auf. Mit den harten, melancholischen Klängen der Metalband aus Schweden verdrücken sich die Meisten nämlich an die Essensstände ins Nachbarzelt. Das bleibt aber auch der einzige Flop des Tages. Zuvor haben Popelektroklänge von FM Belfast, die hochgeknöpft die Bühne betreten um sie in Unterhosen wieder zu verlassen die ersten Besucher in Begeisterung versetzt. Mit ordentlichem Punkrock von Yellowcard, der sich durch den Violineeinsatz von Sean Mackin abhebt, sowie Indie- und Synthietönen der drei britischen Jungs The Wombats, denen zu Ohrwürmern wie „Let’s dance to Joy Division“ und „Tokyo“ die ersten BHs zufliegen, wird es am ersten Tag richtig voll im Publikum.

Der zweite Festivaltag hat es auch in sich! Bullet For My Valentine haben glücklicherweise im Vorfeld abgesagt, sonst wären Hatebreed nicht als Ersatz gekommen! Frontman Jamey Jasta wirft die Fäuste in die Luft, schlägt sie in den Bühnenboden, springt und dreht sich im Sekundentakt und grölt mit seiner düsteren Stimme als ginge es hier um Leben und Tod. „Destroooooy Everything!“ lautet die Ansage. In dunklem Bühnenlicht eingenebelt springen, schreien und pogen sich die Besucher gemeinsam mit Hatebreed die Seele aus dem Leib. Natürlich wird so ein Auftritt nach gefühlten 500 Circle Pits mit einer Wall Of Death beendet.

Gleich danach soll am gleichen Ort mit dem gleichen Publikum zu Hits von Kesha, Rihanna und Robbie Williams genauso gefeiert werden? Oh ja! Die sieben Jungs von The Baseballs verleihen stumpfen Charthits Rockabilly-Glanz. Mit hochgegelten Schmalztollen, dem perfekten Elvis-Hüftschwung und guter Laune sorgen sie fürs 50er Jahre Rock’n’Roll Feeling und ungebrochene Stimmung im Publikum. „Ihr könnt auch alles, was? Ihr seid gar nicht so hart, wie ihr tut“, zeigt sich Sänger Sam vom Publikum begeistert.

Die Elvis-Lookalikes, so wie diverse andere Künstler tummeln sich vor Ende der Veranstaltung auf der VIP-Trübine um sich das Abschlusskonzert von The Offspring anzusehen. Die Kultpunkrocker der 90er mögen ein wenig in die Jahre gekommen sein; ihre Energie auf der Bühne auch, vor allem nachdem Frontman „Dexter“ mitten in der Show eine Bierdose (o. Ä.) ins Gesicht geworfen wird. Aber die Musik von The Offspring kennt einfach kein Alter und mit einer Setlist aus all ihren Hits wie „Pretty Fly (for a white guy)“ oder „The Kids aren’t alright“ spielen sie sich gekonnt durch ein großartiges Punkkonzert. Mit „Self Esteem“ zum Schluss gibt es kein Halten mehr im Festivalzelt am TDAW. Der krönende Abschluss eines tollen Abends mit drei ganz unterschiedlichen Bands: Hatebreed – The Baseballs – The Offspring. Nach einem Tag durchzogen von Highlights wie den Spaniern The Locos, wo sich Sänger Pipi zu schnellen, lauten Skapunk-Nummern genauso verausgabt wie das Publikum beim Pogo oder österreichischem Hardrock Spaß mit Alkbottle. Und all das macht eben das Two Days A Week aus: Nicht zu kommerzialisiert, dafür ordentlich rockig und bunt gemischt im Line-Up. Nicht zu groß, dafür ziemlich gemütlich und spaßig. Perfekt um einen schönen Festivalsommer abzuschließen und sich schon mal auf 2012 zu freuen!

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