Das Cantona Music Festival feierte am Wochenende seine Premiere und rund 1200 Besucher ließen sich weder von Hitze noch von Wartezeiten unterkriegen, sondern machten die Klosterschenke in Scheyern zum Partyfeld.

Zu Anfang ging es am Samstag realtiv beschaulich und gemütlich zu im Prielhof – am Nachmittag hörten die Besucher den auftretenden Künstlern lieber sitzend im Schatten als stehend in der prallen Sonne zu. Nur vereinzelt ließen sich Besucher direkt vor der Bühne sehen, die Stimmung bei Benni Benson und Farewell Dear Ghost war dennoch gut. Am frühen Abend, als The Sigourney Weavers und die Mundwerk-Crew auftraten, fanden die Künstler dann schon mehrere Fans tanzend in Sichtweite vor. Die Munkwerk-Crew stimmte gut auf die folgenden Acts ein und bereitete einen ersten Vorgeschmack, was an diesem Abend noch folgen würde. Tanzende Mengen, die den Aufforderungen der Künstler nachkommen, wie sie auch ausfallen mögen.

Auch die deutschsprachige Post-Punk-Band Love A gab auf der Bühne ihr Bestes und bereitete mit ihrem Sound, der vielleicht auch Turbostaat Konkurrenz machen könnte, den Abschluss der deutschen Bands für diesen Tag.

Zu fortgeschrittener Stunde läuteten dann The Fume die Feierrunde endgütlig ein. Die Band aus Göteborg, die ihren Sound selber als Mischung aus Rock, Glam und Punk bezeichnet, ließ kaum noch Besucher ruhig stehen.

Die vorderen Reihen wurden nun ausgiebig zum Pogen genutzt und man konnte tatsächlich Angst bekommen, dass die Absperrung der ersten Reihe das Ganze vielleicht nicht überlebt. Tat sie dann aber doch, genau wie die Besucher, die nun gespannter denn je waren, da es auf den Headliner des Tages zuging.

Langsam wurde es eng vor der Bühne – spätestens jetzt hatten sich alle Besucher des Cantona Music Festivals versammelt, um den Schweden von Johnossi zu zeigen, dass sie noch lange nicht genug hatten. Mit einer Stunde Abweichung vom Spielplan betraten diese gegen Mitternacht die Bühne.

Ab diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr, die als Liveband hochgelobten Schweden machten ihrem Namen alle Ehre und das Publikum war nicht zu bremsen. Die Besucher tanzten, sprangen und sangen mit voller Kraft mit. Ob bei schnellen Stücken wie Excecution Song oder Man Must Dance oder bei ruhigeren Songs, die Fans ließen sich nicht lumpen, folgten allen Aufforderungen und sangen zum Beispiel bei For A Little While auch noch weiter, als die Musik bereits verklungen war.

Selbst als Sänger John fragte „Does anyone have a cigarette?“ fand eine Packung Zigaretten ihren Weg auf die Bühne und nach Nachfragen auch mehrere Feuerzeuge. Die Interaktion mit dem Publikum stand bei diesem Konzert im Vordergrund und als die Band die Bühne vor der Zugabe verließ waren selbst auf dem Parkplatz noch die Johnossi-Rufe zu hören. Zum Abschluss standen noch die Klassiker 18 Karat Gold und What’s The Point auf dem Programm und danach gab es wohl keinen, der die Veranstaltung unzufrieden verlassen musste. Mission Festival erfüllt!
Und was sagen die Veranstalter dazu? „Alles in allem war es eine coole Sache, wir haben das ja auch das erste Mal gemacht.“, so Andreas Baierl. Einige Besucher mehr wären wünschenswert gewesen und auch wenn derzeit noch nicht klar ist, ob es eine Fortsetzung des Festivals geben wird, sei er für die Zukunft positiv gestimmt.