Das war Rock im Park 2011: Bericht und Bilder

Am Wochenende haben 55.200 Besucher das Festivalleben bei Rock im Park in Nürnberg gefeiert. Sonnig und chillig war’s. Und es hat gerockt im bunten Bühnenprogramm 2011! 

Sonnenbrand-Alarm am ersten Tag! Bei 30 Grad und Non-Stop-Sonnenschein chillt man an der Center Stage den Tag über gemütlich auf der Wiese und lässt das Britpop-Programm am Freitag an sich vorbeirauschen. Als The Kooks „Do You Wanna“ und „Naive“ auspacken hält’s viele dann doch nicht mehr auf dem Grünen und die Indie-Meute singt und tanzt mit. Während es im eher „ruhigen“ Freitagsprogramm um Hurts, Söhne Mannheims und Headliner Coldplay an der Center Stage gemütlich und überschaubar zugeht, tobt auf der Alterna Stage das Rocker-Kontrastprogramm. Und das ist das Schöne an Rock im Park. Es dauert keine fünf Minuten um von der einen zur anderen Bühne zu kommen, wenn man Abwechslung will. Und die war 2011 definitiv geboten.

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Die Rocker kamen auf der Alterna Stage voll auf ihre Kosten. Mit In Flames, Disturbed, Korn oder Rob Zombie gibt es hier das Kontrastprogramm zur Center Stage. Bei den US-Metal-Größen Disturbed, die parallel zu den Söhnen Mannheims spielen, wird es sogar so voll, dass man kurzerhand die Absperrungen erweitern muss. Korn bleibt für viele das Highlight am Freitag. Angefangen mit dem Schlagzeug-Intro von Ray Luzier und aufgehört mit den besten Zugaben wie Falling Away From Me, Coming Undone, We Will Rock You, Twisted Transistor oder Did My Time wurde bis zum Schluss gerockt! Viele machten sich anschließend auf den Weg zu Bonaparte in die Club Stage. Schon bei der Berliner Hip-Hop-Combo K.I.Z. zuvor wurde die Party hier rappelvoll. Mit ihrer verrückten Bühnenshow brachte der Avantgarde-Punk von Bonaparte (wieder aus Berlin) die Halle wörtlich zum Überlaufen, so dass selbst die Ränge bis auf den letzten den Zentimeter ausgefüllt wurden.

Am Samstag kam der Rock dann auch auf die Center Stage. Und wie! Das  Programm mit Mastodon, Avenged Sevenfold oder Volbeat und vor allem mit den Exklsivauftritten von Beatsteaks und System Of A Down sorgte für die perfekte Festivalatmosphäre, die am Tag davor etwas zu kurz kam.

Spätestens mit „Hand in Hand“ nach dem Einstiegssong „Big Attack“ hatten die Beatsteaks wie gewohnt alle auf ihrer Seite. Egal ob mit Songs der neusten Platte wie „Cheap Comments“ oder „Automatic“, Klassikern wie „Hello Joe“ und „I don’t care as long as you sing“  – da sitzt jeder der 20 Songs und man ist sich einig, dass die Beatsteaks eben DIE Live-Band sind.

System Of A Down waren dann aber doch DER Headliner des Festivals. In einem 90-minütigen Best-Of Programm haben sie einen Kracher nach dem anderen rausgehauen. Kein Gequatsche zwischen den Songs. Keine Verschnaufpause fürs Publikum. Ein „Rock im Park, you look so wonderful!“ muss genügen und tut das auch. Mitten im Programm gibt es kein Halten mehr bei „Chop Suey“ und anschließend lassen SOAD zehn tausende zu „Lonely Day“ singen. Es lacht im Publikum, als Sänger und Gitarrist Daron Malakian, der wieder geniale Tanzkünste zum Besten gibt, Cigaro einleitet.  Nach „War“, „Toxicity“ und „Sugar“ zum Abschluss bedarf es bei so einem einmaligen Auftritt auch keiner Zugabe mehr!Es warten schließlich In Extremo mit ihrem Mittelalter-Rock auf der Alterna. Hier war es heute etwas bunter im Programm: Alter Bridge, Simple Plan, The Bosshoss und 3 Doors Down  zählten zu den Highlights. Auf der Clubstage war es pop-rockig zwischen Frank Turner und Dredg sowie  …Trail Of Dead zum Abschluss. Aber damit geht auch der Sasmtag nicht vorbei. Vor der Red-Bull-DJ-Area, auf dem Weg mitten zwischen den drei Bühnen wird wieder bis drei Uhr morgens mit bester Partymusik gefeiert. An der Alterna-Stage sorgte die Party-Area für etwas Aufregung, war sie doch in den hinteren Reihen lauter zu hören als Acts wie Korn oder 3 Doors Down.

Aufbruchstimmung am Sonntag mit aufziehenden Wolken. We Are Scientists machen wach auf der Center Stage. Warum es bei ihnen immer noch so leer bleibt ist uns ein Rätsel. Das Publikum stört das aber kaum und alle sind lautstark dabei wenn Frontman Keith Murray Songs wie „The Great Escape“ oder „Novody Move, Nobody Get Hurt“ einstimmt. Die Clubstage sorgt heute für das härtere Programm mit Black Stone Cherry oder dem allerletzten RiP-Act für 2011: Danzig! Viele zieht es den Tag über auf die Alterna Stage mit einem ausgewogenem Programm zwischen den deutschen Acts Madsen und Selig und rockigen Auftritten von White Lies, Wolfmother und Interpol.

Auf der Center-Stage versammeln sich dem Gefühl nach doch etwas übermäßig viele Mädchen und Pärchen. Mando Diao und Kings of Leon stehen exklusiv auf dem Programm! Die schwedischen Jungs haben ihr großes Acoustic-Programm mit Pianist und Streich-Quartett  im Gepäck – das erwähnte Publikum fliegt drauf. Balladen und schnelle Nummern halten sich die Waage. Zum Schluss mit „Gloria“ und der Endlosversion von „Dance with Somebody“ gehen aber wirklich alle ab. Schon steht das große Finale der Kings Of Leon auf dem Plan. Wie konnten die drei Festivaltage denn nur schon wieder so schnell vergehen! Mit gigantischen Lichteffekten singen sich KoL durch 20 Songs aus alten und neuer Platte, während der ein oder andere besorgt nach oben schaut, sich aber das eine Lied nicht nehmen lassen will. Kurz nachdem alle zu „Sex On Fire“ mit Kings Of Leon einstimmten kam auch große Unwetter. „Die da oben heulen auch rum, weils zu Ende ist“, meint ein Mädel neben mir. Das Konzert von Deadmau5 musste wegen dem Gewitter abgebrochen werden.

FAZIT: Und was bleibt nun? Das Event mitten im wunderschönen Nürnberg, wo es Besucher zwischen dem wahren Festivalleben auf dem Zeltplatz und dem Riesenprogramm auf den Bühnen auch mal in die naheliegende Innenstadt zum Essen oder Einkaufen zieht hat sich gewohnt bewährt. Ohne erwähnenswerte Zwischenfälle bestätigt sich Rock im Park als sicherstes Festival Europas. Und 2012 wird es hier für die meisten ein Wiedersehen geben. Das steht fest! Und zwar mit den Toten Hosen! Tickets sind ab sofort um 140 Euro erhältlich! Infos auf der Rock im Park Homepage.

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