Nova Rock 2024: Ein fast perfektes Rockfestival

Mit rund 50.000 Besucherinnen und Besuchern ist das Nova Rock Festival 2024 zu Ende gegangen. Vier Tage lang war auf dem Rockspektakel im österreichischen Burgenland alles dabei, von Sum 41 unter strahlendem Himmel bis zu Maneskin im strömenden Regen. Von Metal-Legenden bis zu Neuentdeckungen, erlebten Fans ein fast perfektes Rockfestival.

Nach dem Festival nehmen die Fans viele Highlights vom Nova Rock mit. Da ist der Eröffnungstag mit Billy Talent. Die Punk-Rocker aus Kanada reisen genauso regelmäßig nach Nickelsdorf wie die meisten Besucher*innen. Da sind die Metal-Festspiele am zweiten Tag. Machine Head versammeln mit einem Best-Of ihrer Klassiker die Menge vor der Blue Stage. Parkway Drive zünden im Anschluss alles an, wörtlich wie musikalisch. Und Avenged Sevenfold überzeugen auch ohne Pyro mit ihrem neuen, progressiven Sound. Die älteren Hits und die perfekten Soli von Synyster Gates schaden der Begeisterung der Massen aber auch nicht.

Wer es schon am Nachmittag zu den Bühnen geschafft hat, entdeckt mit Igorrr einen spannenden Act. Das Kollektiv vereint von Klassik bis Metal, von Opern-Gesang bis Geschrei alle erdenklichen Musikstile. Der Kopf des Projekts Gautier Serre steht unauffällig hinter dem Mischpult, die Bühne nehmen das Gesangsduo und die Band ein. Für die einen ist die Bandbreite von Igorrr ein avantgardistisches Highlight des Festivals, für die anderen eher zu viel des Guten.

Verlässliche Highlights

Verlässliche Highlights bietet das Nova Rock am dritten Tag mit Gute-Laune-Rock der Sportfreunde Stiller und den Crossover-Vätern Body Count ft. Ice-T. Mittlerweile stehen auch der Sohn und die neunjährige Tochter von Ice-T auf der Bühne. Die routinierte Show und die Messages gegen Rassismus sind aber unverändert stark geblieben. Weder bei Avril Lavigne noch bei der Abschiedsshow von Sum 41 bleibt ein Zentimeter frei vor der Bühne. Ob die Fans nach 30 Jahren denn nicht genug haben, fragt Frontmann Bizzy D. das Publikum und freut sich über ihre Buh-Rufe als Antwort.

„We’re so hot, we make the sky wet“, sagt anschließend Maneskin-Frontmann David Damiano, als er die Bühne betritt. Tatsächlich regnet es mittlerweile in Strömen, die Band legt trotzdem, oder gerade deshalb für die feiernden Fans eine unvergessliche Headliner-Show hin. Den vierten Festivaltag krönen Bring Me The Horizon mit einem musikalischen Feuerwerk.

Es klingt alles perfekt, und fast ist es das auch. Kleinere Abstriche müssen Fans trotzdem machen. So beispielsweise die vielen Tageskarten-Besitzer am dritten Tag, die wegen des Regens bis zu den frühen Morgenstunden nicht vom Gelände wegkommen oder unterkühlt auf Shuttlebusse warten, die sie letztlich nie abholen werden. Musikalisch bleibt etwa die Frage, ob die Förderung heimischer Musiker*innen wirklich bedeuten muss, Nova-Rock-Gäste von „Pauli und Seili“ beschallen zu lassen, während sie auf gescheite Acts warten. Natürlich schmerzt auch viele Fans, die in erster Linie für Corey Taylor angereist sind, die krankheitsbedingte, wenn auch vollkommen verständliche Absage am Tag des Auftritts. Doch alles in allem bleibt das Nova Rock auch 2024 ein nahezu perfektes Rockfestival mit großartigen Bands und bester Stimmung. Für viele Besucher*innen ist das Nova Rock 2025 bereits jetzt ein fix gebuchter Urlaub mitten im Nirgendwo, in Nickelsdorf.

Nova Rock 2025 mit Slipknot und Electric Callboy

Und auch Corey Taylor will es 2025 nochmal versuchen, diesmal als Frontmann von Slipknot. Die maskierten Musiker sind als erster Headlier für die kommende Ausgabe vom 12. bis 14. Juni 2025 bestätigt. Dazu gesellen sich Electric Callboy, Wanda und Lorna Shore. Details und Tickets gibt es unter novarock.at.