Mit sensationellen Shows, bester Stimmung und einer Mittelfinger-Welle gegen die AfD ist das Megafestival Rock im Park 2024 zu Ende gegangen. 80.000 Besucherinnen und Besucher haben auf dem Open-Air mitten in Nürnberg gefeiert. Schöner kann der Sommer nicht starten.
„Ich will unbedingt Billy Talent sehen“, sagt ein Besucher am Eröffnungstag. „Pendulum wäre auch geil“, findet der Freund. „Wir könnten Antilopen Gang früher gehen und dann Broilers ganz gucken“, überlegen andere. „Am Samstag aber auf jeden Fall komplett Mandora Stage“, steht für eine Gruppe fest. Dort stehen While She Sleeps, Machine Head, Corey Taylor und Parkway Drive auf dem Programm. Zeitgleich spielen Kraftklub und Måneskin auf der Utopia Stage.
Am Ende bleibt vor beiden Bühnen kaum ein Platz frei. Das ändert sich auch am Abschlussabend nicht, als Queens Of The Stone Age, Die Ärzte und Avenged Sevenfold auftreten.
Festival der kurzen Laufwege
Das Line-up bei Rock im Park 2024 bietet für viele Fans mehr sehenswerte Bands als sie tatsächlich sehen können. Überschneidungen lassen sich da nicht vermeiden. Mit ein wenig Planung und dank kurzer Laufwege kommen Fans aber auf ihre Kosten. Zwischen den drei Festivalbühnen liegen nur wenige Minuten Fußweg.
Musikalisch steht Rock in allen Facetten im Vordergrund. Abwechslung kommt bei Bedarf trotzdem nicht zu kurz. So gehen die einen zu Green Day, die ihre Alben „Dookie“ und „American Idiot“ zweieinhalb Stunden lang live spielen. Die anderen gehen zur Abschiedsshow von Marsimoto. Während Fans und Neugierige die Chance nutzen Hollywood-Star Keanu Reeves als Bassist der Band Dogstar zu sehen, reißen Zehntausende Fans mit den Donots zum 30-jährigen Bandjubiläum alles ab.
Die Festival-Euphorie ist bei bestem Wetter vor und auf den Bühnen spürbar. Queens Of The Stone Age spielen einfach weiter, obwohl der Slot eigentlich vorbei ist. „Wenn ihr mir den Strom abdreht, komme ich nie wieder“, droht Frontman Josh Homme der Technik und begeistert dann noch mit Zugaben die Fans.
Die Ärzte begeistern mit ihren Sprüchen und Songs, die jede*r mitsingen kann. So wie viele andere Bands an diesem Wochenende der Europawahl setzen auch sie politische Statements. „Menschenrechte statt rechte Menschen“, heißt es auf dem Zeppelinfeld 2024. Angeleitet von der Berliner Kultband setzt das Publikum zum Abschluss noch mit einer Mittelfinger-Laolawelle ein Zeichen gegen die AfD.
Genauso viele Besucher wie bei Rock am Ring
Nach drei Festivaltagen ziehen alle Seiten eine positive Bilanz. Erschöpft, aber glücklich packen die Fans ihre Zelte zusammen – oder verlassen ihre Unterkünfte in der perfekt angebundenen Nürnberger Innenstadt. Die Veranstalter blicken auf ein erfolgreiches Open-Air. Mit 80.000 Menschen zählt Rock im Park 2024 genauso viele Besucherinnen und Besucher wie das zeitgleich stattfindende Zwillingsfestival Rock am Ring. Rettungskräfte und Polizei berichten von einem „friedlichen Fest“.
Schon jetzt darf man auf 2025 gespannt sein. Dann feiert Rock am Ring seinen 40. und Rock im Park seinen 30. Geburtstag. 100 Bands und eine vierte Bühne sind angekündigt. Noch während das Festival läuft, wird Slipknot als erster Headliner 2025 angekündigt.
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